Warum eine Sterbeamme?

Wenn wir auf diese Welt kommen ist i.d.R. neben der Mutter eine Hebamme da, die uns empfängt, versorgt, hilft und unterstützt.
Warum also nicht auch eine Sterbeamme, wenn die Zeichen auf Abschied stehen und wir sterben werden? In diesem wichtigen Lebensabschnitt brauchen wir ebenfalls jemanden der/die uns auf unserem Weg begleitet, versorgt und unterstützt.

Oder eine Lebensamme, wenn wir einfach mal Unterstützung in schwierigen (Trauer/Abschieds-)Zeiten brauchen?

Dass das Sterben nicht ganz einfach ist, liegt ganz klar auf der Hand.
Eine Geburt jedoch ist auch nicht einfach und dennoch freuen wir uns darauf und nehmen starke Schmerzen und alles was dazu gehört in Kauf. Wir treffen entsprechende Geburtsvorbereitungen damit es für Mutter und Kind so "angenehm" wie möglich ist.

Aber wie sieht es mit unseren Sterbevorbereitungen aus?
Mein Wunsch ist es, dass jeder die Möglichkeit bekommt möglichst selbstbestimmt und in Würde zu sterben. So, wie es für den Betroffenen am "angenehmsten" ist, und vor allem, dass die Bedürfnisse des Sterbenden geachtet und diese gut versorgt werden. Niemand geht unvorbereitet auf eine Reise. Warum sich also nicht auch auf die letzte Reise vorbereiten?

"Geburt und Tod sind nur Türen,
durch die wir hindurchtreten,
heilige Schwellen auf unserer Reise."
Thich Nhat Hanh

Wann kontaktiere ich eine Sterbeamme - Lebensamme?

• Sie können sich bereits an mich wenden, wenn Sie gerade erst eine Diagnose bekommen haben, die möglicherweise lebensbedrohlich ist.
• Wenn ihre Erkrankung oder die eines Zugehörigen schon (weit) fortgeschritten ist.
• Vor und nach einer Stillgeburt eines Kindes.
  Wussten Sie, dass Sie ihr Kind mit nach Hause nehmen dürfen um sich dort in aller Ruhe verabschieden zu können?
  
• Vielleicht hatten Sie eine Fehlgeburt oder einen Schwangerschaftsabbruch. Auch hier ist ein Abschied sehr wichtig. Auch, wenn vielleicht schon eine gewisse Zeit vergangen ist.
  
• Wenn Sie wissen, dass ein Ihnen nahestehender Menschen sterben muss.
• Wenn Sie trauern.
  
• Wenn Sie das Gefühl haben, vielleicht nicht alles getan zu haben. Vielleicht konnten Sie sich nicht richtig verabschieden oder hätten gerne noch etwas sagen oder klären wollen.